null Ärztekammer fordert Entlastungspaket für Kassenordinationen

 

Ärztekammer fordert Entlastungspaket für Kassenordinationen


Kassenordinationen stecken im System fest – Huber: „Trotz ständig steigender Basiskosten bekommen wir keinen Cent mehr von den Kassen

„Die niedergelassenen Kassenärztinnen und -ärzte brauchen dringend ein Entlastungspaket beziehungsweise eine sofortige Anhebung der Kassenhonorare durch die Sozialversicherung“, fordert Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. Der Betrieb einer Kassenordination könne sonst bei anhaltenden Preissteigerungen für Strom, Gas und Materialien bei gleichbleibenden Kassenhonoraren auf Dauer nicht aufrechterhalten werden. Huber: „Unternehmen, etwa in der Gastronomie oder im Handel, können die Preiserhöhungen direkt an die Kunden weitergeben, wir Kassenärztinnen und -ärzte stecken im System fest. Wir haben höhere Ausgaben, bekommen aber von der Kasse keinen Cent mehr.“  

Die Preissteigerungen im laufenden Jahr gegenüber 2021 betreffen den gesamten Ordinationsalltag, angefangen bei der allgemeinen Strompreiserhöhung über die Preiserhöhung der Fernwärme Wien um 92 Prozent, die sehr viele Ordinationen treffen wird, bis hin zum täglich gebrauchten Bedarfsmaterial, wie Bonni Syeda, niedergelassene Kassen-Kardiologin in Wien sowie Obfrau der Sektion Fachärzte der Ärztekammer für Wien, aufzeigt: „Im Durchschnitt liegt die Preissteigerung für unsere Bedarfsmittel heuer bereits jetzt schon bei etwa 20 Prozent, bei etlichen Produkten aber weit darüber.“ So betragen die Anschaffungskosten etwa für Batterien für ein Langzeit-EKG um 60 Prozent mehr, für Papierrollen für Patientenliegen sind es 53 Prozent, für Venflons oder Papier-Falthandtücher je 50 Prozent, für Koloskopiehosen 40 Prozent oder für Spiretten für die Lungenfunktion 35 Prozent.   

Aufgrund der weltweiten Lieferschwierigkeiten muss Bedarfsmaterial schon jetzt in ausreichender Menge rechtzeitig besorgt und gelagert werden. „Wenn nicht rasch ein Entlastungspaket geschnürt wird, werden sich die Kassenordinationen, etwa auch für eine nächste Corona-Welle im Herbst, nicht adäquat vorbereiten können“, warnt Huber. Auch personaltechnisch müssten viele Ordinationen rechtzeitig vor dem Herbst aufstocken, da andernfalls durch die mögliche Quarantäne und schulschließungsbedingten Ausfälle der Regelbetrieb in den Ordinationen ohne Anstellung von zusätzlichem Personal nicht aufrechtzuhalten ist. Es sei zwar zu erwarten, dass durch die neuen CoV-Mutationen weniger Hospitalisierungen auftreten werden, aber das bedeute auch, dass diese Patientinnen und Patienten dann vermehrt im niedergelassenen Bereich betreut werden müssen. „Die politisch Verantwortlichen sowie unsere Partner in der Sozialversicherung sind daher dringendst angehalten, ein Entlastungspaket für Kassenordinationen zu schnüren. Eine Inflationsanpassung der Kassenhonorare ist dabei das Mindeste, um den Regelbetrieb von Kassenordinationen weiter in der gewohnten Qualität aufrechterhalten zu können“, so Huber abschließend. (bs)


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