null „Offensive Gesundheit“: 750 Millionen-Spitalspaket ist bloß ein „Stopfen pandemiebedingter Finanzlöcher“

   

„Offensive Gesundheit“: 750 Millionen-Spitalspaket ist bloß ein „Stopfen pandemiebedingter Finanzlöcher“

Finanzspritze deckt gerade einmal Mehraufwendungen und entgangene Einnahmen ab – „Brauchen aber nachhaltige Investitionen für bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen“

Als lediglich „ersten Schritt zur Konsolidierung der prekären Corona-bedingten Finanzsituation der Spitalsträger“ bezeichnet die „Offensive Gesundheit“, ein Verbund aus Arbeiter- und Ärztekammer sowie den Gesundheitsgewerkschaften, das seitens der Bundesregierung angekündigte Spitalspaket in Höhe von 750 Millionen Euro: „Völlig ignoriert wird dabei die Notwendigkeit, massiv und rasch in den Ausbau des Systems zu investieren.“

Die angekündigten Investitionen würden aus Sicht der „Offensive“ lediglich die entgangenen Einnahmen und Mehraufwendungen durch Corona abdecken. „Die längst überfälligen Investitionen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung des Gesundheits- und Pflegesystems, das für Beschäftigte attraktiv ist, wurden damit nicht getätigt.“

„Wir erkennen an, dass die Bundesregierung zumindest die Spitalsträger nicht allein im Regen stehen lässt und zum ersten Mal eine größere Summe Geld in die Hand genommen hat“, erklärt die „Offensive“ und fühlt sich bestärkt, weiterhin lautstark für „mehr Investitionen, die gezielt als Entlastung für mehr als 400.000 Beschäftigte des Gesundheits- und Pflegewesens eingesetzt werden müssen, einzutreten“.

Die Finanzspritze ist für die Spitäler nur ein erster Schritt in die richtige Richtung: „In Wien allein brauchen wir eine Infrastrukturmilliarde, um unsere Spitäler zu modernisieren und auf den aktuellen Stand der medizinischen Technik zu bringen“, so die „Offensive“. „Da sind Ausgaben für dringend benötigtes zusätzliches Personal sowie für dessen Aus- und Fortbildung noch nicht einmal einberechnet – wie sollen dann 750 Millionen für ganz Österreich reichen?“

Die angekündigte Summe sei ein „Pflaster auf die klaffende Wunde“. Das Gesundheitssystem sei massiv unterfinanziert, es brauche dringend Investitionen in Pflege und Gesundheit. „Dazu gehört eine deutliche Attraktivierung der Arbeitsbedingungen, inklusive mehr Gehalt und mehr Freizeit“, fordert die „Offensive“.

Sie appelliert daher an den Finanzminister, ausreichend Budgetmittel für bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal rasch zur Verfügung zu stellen: “Ohne gute Beschäftigungsbedingungen ist eine gute Gesundheitsversorgung nicht möglich - gute Gesundheitsversorgung aber ist die Basis für ein gutes Leben und die Bewältigung der Pandemie.“

Abschließend fordert die „Offensive“ von der gesamten Bundesregierung, „endlich in die Gänge“ zu kommen: „Jetzt muss endlich geklotzt und nicht gekleckert werden, um zu verhindern, dass unser Gesundheitssystem an die Wand gefahren wird.“ (ast)

(S E R V I C E – Die „Offensive Gesundheit“ ist eine gemeinsame Initiative der Arbeiterkammer Wien, der Ärztekammer für Wien, der ÖGB / ARGE - FGV Gesundheits- und Sozialberufe sowie der Gewerkschaften GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, Gewerkschaft GPA, Gewerkschaft vida und younion – die Daseinsgewerkschaft HG II. Mehr Informationen und Details finden Sie unter www.offensivegesundheit.at.)