null Wiener Ärztekammer pocht auf rasche Reform beim Mutter-Kind-Pass

  Presseaussendung

Ärztekammer für Wien pocht auf rasche Reform beim Mutter-Kind-Pass

Erik Randall Huber, Vizepräsident der Ärztekammer für Wien: „Massive Anhebung der bestehenden Tarife ist eine Sofortmaßnahme“

Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, zeigt sich erfreut, dass die Debatte rund um eine umfangreiche Reform des Mutter-Kind-Pass-Vertrages an Dynamik gewinnt: „Eine massive Anhebung der bestehenden Tarife ist als längst fällige Sofortmaßnahme zu sehen und unbedingt notwendig, nachdem die Tarife für den Mutter-Kind-Pass drei Jahrzehnte lang nicht einmal der Inflation angepasst wurden.“

Huber: „Vor 30 Jahren konnte man um eine Tarifposition des Mutter-Kind-Passes noch ein Kindergeburtstagsfest bei McDonalds ausrichten, heute bekomme ich dafür gerade mal drei Big Mäc. Ich denke doch, dass eine so wichtige Untersuchung von Müttern und ihren Kindern unserem Staat mehr Wert sein sollte, als drei Fleischlaberln.“ 

Für die Zukunft gelte, dass „das Leistungsspektrum im Mutter-Kind-Pass erweitert und das Angebot digitalisiert werden muss“, so Huber weiter. Die Regierung fahre hier andernfalls ein Kulturgut mutwillig an die Wand, weil sie die Ärztinnen und Ärzte bislang ignoriert habe. Mit der Einführung des Mutter-Kind-Passes habe sich die Kindersterblichkeit halbiert. Das sei dem Einsatz der Ärztinnen und Ärzte zu verdanken, die sich hier aufgeopfert hätten.

„Das Thema ist mittlerweile zu einem gesellschafts- und gesundheitspolitischen Problem geworden, und die optimale Versorgung der Mütter und Kinder unter den jetzigen Gegebenheiten ist nicht mehr gewährleistet“, schildert Huber. Dass das Gesundheitsministerium nun eine zeitnahe Lösung in Aussicht stellt, sei zu begrüßen. Huber: „Es müssen in naher Zukunft konkrete Schritte gesetzt werden. Andernfalls gilt auch für Wien der Kündigungsbeschluss mit März 2023.“ (ehs)