Ärztekammer Wien: Nach Schockfoto: Zustände in Spitälern erfordern Krisengipfel und echte Aufarbeitung
Ärztekammer Wien: Nach Schockfoto: Zustände in Spitälern erfordern Krisengipfel und echte Aufarbeitung
Ferenci: „Gemeinsame Lösungsfindung ist immer besser als eine Maulwurfjagd in der Belegschaft“
In einem Schock-Bericht der „Kronen Zeitung“ vom 20. September 2023 war ein am Boden zusammengekauerter Mann neben seinem blutverschmierten Bett in der Klinik Donaustadt zu sehen. Jetzt fordert die Ärztekammer für Wien einen Krisengipfel. Ziel ist ein konkretes und abgestimmtes Maßnahmenpaket, um die untragbaren Zustände in Wiens Spitälern zu bekämpfen. Dabei müsse man endlich zusammenkommen, meint Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, Stefan Ferenci.
Ferenci: „Laut Medienbericht war bei der Entstehung des Fotos die Nachtschicht im Donauspital schwer unterbesetzt – das überrascht mich leider gar nicht. Was mich aber überrascht, ist die Reaktion des Gesundheitsstadtrates Peter Hacker. Ich würde nicht zuerst daran denken, wer aus der Spitalsbelegschaft das Foto geschossen hat, sondern wie man so etwas in Zukunft verhindern kann.“
Man könne die in der „Kronen Zeitung“ geäußerten Hilferufe bestätigen: „Es gibt kaum Pflegerinnen und Pfleger, die Ärztinnen und Ärzte, die es noch gibt, brennen regelmäßig aus. Die Leidtragenden sind am Ende vor allem Patientinnen und Patienten. Ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem darf sich solche Horrorszenen, zumal in gewisser Regelmäßigkeit, niemals leisten“, so Ferenci.
Und weiter: „Ein Krisengipfel ist unbedingt notwendig. Der 10-Punkte-Plan der Ärztekammer für Wien zur Rettung der Wiener Spitäler ist dafür ein perfekter Leitfaden. Sofortmaßnahmen wären etwa die Zahlung marktkonformer Gehälter oder auch eine Anwerbe- und Rückholoffensive. Natürlich kostet das Geld. Aber die Alternative ist ein weiter ausgebranntes und ausgedünntes Gesundheitspersonal. Das kann niemand wollen.“
Seit Monaten fordere man die Stadt Wien regelmäßig zu Gesprächen auf. „Wir tun das auch jetzt mit gewissem Nachdruck und hoffen, dass wir rasch zusammenkommen. Eine gemeinsame Lösungsfindung ist jetzt dringender denn je“, so Ferenci.
Es nütze nichts, immer wieder Löcher in einzelnen Spitälern zu stopfen, es handle sich um ein strukturelles Problem. Dass derart untragbare Zustände auch künftig bestehen bleiben, „ist weder im Sinne der Patientinnen und Patienten noch der Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern noch der Stadt Wien.“
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