null Ab 2020 mehr als 250 zusätzliche Ärztinnen und Ärzte im KAV

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) ist der größte Arbeitgeber im österreichischen Gesundheitswesen. Aktuell arbeiten in den KAV-Spitälern mehr als 3.500 Ärztinnen und Ärzte, davon mehr als 1.100 in Ausbildung.

Ab 2020 erhöht der städtische Spitalsbetreiber seine Kapazitäten um 250 Stellen für Fachärztinnen und –ärzte sowie Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung. Die Ärztekammer sichert dabei volle Unterstützung zu.

Fehlende Fachkräfte werden auch im Gesundheitssektor zunehmend zu einem Problem. „Die Zahl der ärztlichen Mangelfächer hat in den vergangenen Jahren zugenommen“, erklärt Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien. Auch im KAV wird es zunehmend schwieriger, Fachärzte wie Anästhesisten, Psychiater oder Kinder- und Jugendpsychiater zu finden. „Offene Stellen können oft nur schwer und teilweise gar nicht nachbesetzt werden“, erklärt Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin des KAV.

Dabei wird der Bedarf an Medizinern in den nächsten Jahren weiter ansteigen. „In Wien fehlen uns in einem ersten Schritt 300 Ärztinnen und Ärzte“, so Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien. Zugespitzt wird das Problem durch die Pensionierung der Babyboomer aus den 1960er-Jahren. Kölldorfer-Leitgeb zu den Auswirkungen: „In ungefähr fünf Jahren haben wir im KAV eine höhere Pensionierungsquote, bei der jährlich mehr als 100 Ärztinnen und Ärzte in Ruhestand gehen. Darauf müssen wir uns vorbereiten.“

Gemeinsam wird dem Problem nun der Kampf angesagt. 2020 werden im KAV 250 neue Stellen sowohl für Fachärzte als auch für die Ausbildung von Jungmedizinern in einem ausgewogenen Verhältnis geschaffen, die von der Stadt Wien finanziert werden. Mehr ärztliche Ausbildungsstellen sichern langfristig die ausreichende Besetzung der KAV-Spitäler mit Fachärzten.

„Wir werden uns gemeinsam mit dem KAV bemühen, dass sich auch genügend Bewerber für die bestehenden und natürlich auch die neu geschaffenen Stellen finden, damit diese neuen Posten schnellstmöglich besetzt werden können“, so Weismüller zur Rolle der Ärztekammer. Kölldorfer-Leitgeb sieht in der Kooperation viele Vorteile, vor allem für die Patientinnen und Patienten: „Wir werden abgestimmt und in unserer gemeinsamen Verantwortung agieren. Wir können auf diese Weise viel mehr für die Menschen in Wien erreichen.“ Das gemeinsame Ziel sei es, das hohe Niveau der Gesundheitsversorgung in Wien nachhaltig sicherzustellen.