null Weismüller: KV-Verhandlungsabbruch durch Betreiber von Privatspitälern ist inakzeptabel

Weismüller: KV-Verhandlungsabbruch durch Betreiber von Privatspitälern ist inakzeptabel

Gehälter in Privatspitälern liegen weit untern jenen von öffentlichen und Ordensspitälern – Kollektivvertragsverhandlungen müssen sofort wiederaufgenommen werden

„Während sich öffentliche Spitäler und Ordensspitäler um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich kümmern und mit ihnen auch gute Kollektivvertragsabschlüsse geschafft wurden, zeigen Großkonzerne wie etwa Uniqa oder Vamed im Gesundheitswesen als Spitals- und Rehabetreiber ihr wahres Gesicht, indem sie längst überfällige Gehaltserhöhungen für das Gesundheitspersonal ablehnen und die Kollektivvertragsverhandlungen einseitig weiter hinauszögern wollen“, sagt Wolfgang Weismüller, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. Die KV-Verhandlungen wurden seitens der Arbeitgeber auf September 2020 verschoben. Diese Vorgehensweise stößt sowohl bei der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien als auch bei der Gewerkschaft vida auf großes Unverständnis und sei inakzeptabel. 

Für den Ärztekammer-Vizepräsidenten ist das ein skandalöser Umstand, denn die Gehälter der Angestellten in den Wiener Privatspitälern liegen weit unter jenen in den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) oder auch unter den Gehältern in Ordensspitälern. Allgemeinmediziner verdienen in den Privatspitälern etwa 25 Prozent weniger als im KAV oder bei geistlich geführten Krankenanstalten in Wien. Gerade in Zeiten der Pandemie, wo Ärztinnen und Ärzte sowie das gesamte Gesundheitspersonal besonders mit erhöhtem Infektionsrisikio und Arbeitsaufwand beziehungsweise verschärften Sicherheitsvorgaben konfrontiert sind, lassen längst überfällige Anpassungen von Gehältern und Rahmenbedingungen weiterhin auf sich warten. Weismüller: „Es darf nicht sein, dass Konzerne im Gesundheitswesen Gewinne auf Kosten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen und davon nichts an diese zurückgeben. Ich fordere die sofortige Wiederaufnahme der Gespräche und rasche adäquate Abschlüsse, damit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den privat geführten Krankenanstalten gerade in Zeiten der Krise auch die ihnen gebührende Wertschätzung gezeigt wird.“ (bs)