null Spitalsärzte: Ärztekammer fordert COVID-19-Zulage für gesamtes Wiener Gesundheitspersonal

Spitalsärzte: Ärztekammer fordert COVID-19-Zulage für gesamtes Wiener Gesundheitspersonal

Auch Personal ohne COVID-19-Patientenkontakt extrem überbelastet – Gingold: „Wir haben mehr Wertschätzung verdient“

Die Ärztekammer für Wien erneuert angesichts der hohen Fallzahlen und der Hospitalisierung im Normalbereich ihre Forderung, dass Nebengebühren und Sonderzahlungen nicht ausschließlich für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit COVID-19-Patientenkontakt eingeführt werden, sondern dass dies dem gesamten Personal für die besonderen Erschwernisse in der Bewältigung der Pandemie im Spitalsbereich zugestanden wird. 

„Im Sinne der Wertschätzung appellieren wir an die Politik und Spitalsbetreiber, die außerordentlichen Leistungen des Spitalpersonals auch zu honorieren“, so Gerald Gingold, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. „Nicht nur die Intensiv- und COVID-Stationen, sondern unser gesamtes Personal ist am Limit und hat sich das mehr als verdient.“ Auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres sieht diese Problematik im Rahmen des AKH bzw. der MedUni Wien ähnlich: „Hier hat man sogar vergessen, die Ärztinnen und Ärzte in das Gesetz für die COVID-19-Zulage miteinzubeziehen.“

Die massive Arbeitsverdichtung, entstanden durch das Abziehen von Kapazitäten für die COVID-Patientenbetreuung, belastet laut Gingold auch die Kolleginnen und Kollegen in den anderen Bereichen der Krankenhäuser. „Wenn ich plötzlich zwei Jahre lang den Job von anderen mittragen muss, weil kein zusätzliches Personal eingestellt wird, dann betrifft mich die Pandemie genauso wie jene, die für die Behandlung von COVID-19-Patienten abgezogen werden“, erklärt Gingold.

Eine spitalsübergreifende breit angelegte COVID-19-Zulage ist für Gingold daher die „einzig faire Lösung“. Diese müsse von der Politik und den Spitalsbetreibern „ehestmöglich“ beschlossen werden, da der Unmut im Gesundheitspersonal steige. „Viele sagen, sie werden bis zum Ende der Pandemie weitermachen, aber danach möglicherweise aufgrund der Überlastung sowie der Geringschätzung durch den Arbeitergeber das Handtuch werfen. Es muss daher raschest gegengesteuert werden, und das bedeutet, dass nicht nur Zulagen, sondern auch eine umfassende Gehaltsreform hier seitens der Politik angedacht werden muss“, fordert Gingold. (ast)