null Steinhart: Von der Vollversammlung mit 62 Stimmen gewählt

 

Steinhart: Von der Vollversammlung mit 62 Stimmen gewählt

Anerkannter Arzt, Krankenhausmanager und Standespolitiker 

Der Präsident der Ärztekammer für Wien heißt erstmals Johannes Steinhart. Er wurde von der Vollversammlung der Ärztekammer für Wien bei 81 abgegebenen Stimmen mit 62 Stimmen gewählt. 

Steinhart, der mit seiner Liste „VEREINIGUNG österreichischer Ärztinnen und Ärzte - Liste STEINHART“ angetreten ist und den Mandatsstand gegenüber der letzten Wahl 2017 – bei Stimmenzugewinnen – halten konnte, schaffte eine breite Koalition. Damit ist nach vielen Jahren wieder ein niedergelassener Arzt Präsident der Ärztekammer für Wien.

Steinhart führt eine Facharztordination mit allen Kassen in Wien-Simmering. Über viele Jahre hindurch war er zudem als Spitalsarzt und Krankenhausmanager tätig. 

Gesundheits– und standespolitisch möchte sich Steinhart in seiner neuen Position als „Interessenvertreter aller Kolleginnen und Kollegen“ etablieren. Ein geschlossenes und einheitliches Auftreten der Ärzteschaft nach außen sei auch notwendig, um die „dringend anstehenden Verbesserungen und Reformen im heimischen Gesundheitssystem im Sinne einer bestmöglichen medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten auch zukünftig zu gewährleisten“, so Steinhart. 

Als größte Herausforderung für die nächsten Jahre sieht Steinhart die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Spitalsärztinnen und -ärzten, die Attraktivierung des niedergelassenen Kassenbereichs sowie die Sicherstellung einer wohnortnahen niederschwelligen Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden und älter werdenden Bevölkerung in Wien.

Zur Person

Johannes Steinhart ist 67 Jahre alt und gilt als ausgewiesener Experte des heimischen Gesundheitssystems. Über Jahrzehnte hinweg hat er die Kassenverhandlung wien- und österreichweit geführt. In seiner Eigenschaft als Wiener Kurienobmann hat er zahlreiche innovative Projekte mitgestaltet, wie beispielweise die Erstversorgungsambulanzen (EVA) nach dem erfolgreichen Modell der seit 2012 existierenden Allgemeinmedizinischen Akutversorgung (AMA). Auch die Etablierung einer eigenen Patientenombudsstelle in der Ärztekammer für Wien ging auf seine Initiative zurück.

Steinhart wurde 1955 in Wien geboren und 1983 zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. 1992 schloss er die Facharztausbildung für Urologie in der Krankenanstalt des Göttlichen Heilandes ab. Unmittelbar danach begann er seine Tätigkeit als Oberarzt an der urologischen Abteilung, zudem wurde er im selben Jahr auch ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der Krankenanstalt des Göttlichen Heilandes. Beide Tätigkeiten übte er bis 2015 aus. Seit 1. Oktober 1993 ist er zudem niedergelassener Facharzt für Urologie mit allen Kassenverträgen in Wien.

Steinhart blickt auf eine langjährige standespolitische Karriere zurück: Seit 1989 ist er Mitglied der Vollversammlung und des Vorstands der Ärztekammer für Wien. 1993 bis 1999    fungierte er als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Wohlfahrtsfonds der Ärztekammer für Wien. Seit 1999 war er Vizepräsident sowie Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien.

In der Österreichischen Ärztekammer begann er seine Tätigkeit 1999 als Mitglied der Bundeskurie niedergelassene Ärzte. 2007 übernahm er die ÖÄK-Referate für Telemedizin sowie Grundlagenarbeit und gesundheitspolitische Analysen. 2012 wurde er 3. ÖÄK-Vizepräsident und Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte, seit 2017 ist er 2. ÖÄK-Vizepräsident.

Von 1990 bis 1992 absolvierte Steinhart den viersemestrigen Universitätslehrgang für Krankenhausmanagement der WU Wien. (hpp)
 

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