null Wiener Ärztekammer zum Weltnichtrauchertag: Es gibt noch viel zu tun

Wiener Ärztekammer zum Weltnichtrauchertag: Es gibt noch viel zu tun

Kurienobmann Huber fordert Rauchverbot in Schanigärten und zeitgemäße Honorierung der Raucherentwöhnung

„Die jüngsten Daten sind alarmierend – und sie zeigen, dass sowohl beim Nichtraucherschutz als auch bei der Prävention und Behandlung von Patientinnen und Patienten noch jede Menge zu tun ist.“ Mit diesen Worten kommentiert Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident in der Ärztekammer für Wien, die jüngst publizierten Daten anlässlich des heutigen Weltnichtrauchertages. Laut Angaben der Sucht- und Drogenkoordination rauchen demnach seit Corona mehr junge Menschen in Wien, der Anstieg habe sich auch nach dem Ende der Pandemie fortgesetzt. Generell würden rund 21 Prozent der Wienerinnen und Wiener nach wie vor täglich oder fast täglich zu Zigarette, Zigarre oder Pfeife greifen. 

„Nach dem Rauchverbot in der Gastronomie ist der nächste logische Schritt das Rauchverbot im Schanigarten, um Nichtraucher zu schützen und nicht mehr belästigt zu werden“, fordert Huber. Zudem stünden die Ärztinnen und Ärzte bereit, um all jene zu unterstützen, die aussteigen wollen. „Es gibt 230 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Wien, die ein Raucherentwöhnungs-Zertifikat besitzen und fachkundig behilflich sein können, wenn Menschen mit dem Rauchen aufhören wollen“, ergänzt Kambiz Modarressy, stellvertretender Sektionsobmann Allgemeinmedizin in der Ärztekammer für Wien. Der große Wermutstropfen für die Kolleginnen und Kollegen: „In der Allgemeinmedizin wird diese Leistung derzeit nicht honoriert.“

„Was in Raucherentwöhnung investiert wird, kommt vielfach zurück“

Bei den Lungenfachärztinnen und -ärzten gibt es zwar die Position „Raucherberatung mit Ziel der Entwöhnung“ – allerdings ist sie gedeckelt. Pro Quartal können maximal 20 Prozent der Fälle verrechnet werden. „Das ist eine abstruse und völlig weltfremde Regulierung, wenn man weiß, dass Patientinnen und Patienten oft über mehrere Monate begleitet werden müssen, damit der Ausstieg klappt“, weiß Huber. Er verlangt eine zeitgemäße Honorierung der Raucherentwöhnung ohne Einschränkungen. „Das würde dem System definitiv günstiger kommen als die Kosten für Folgekrankheiten, die Raucherinnen und Raucher entwickeln können, darunter Krebs oder Herzerkrankungen.“ (ehs)