Ärztekammer Wien fordert Urabstimmung zu Gehaltsverhandlungen – Burgenland als Vorbild bei Spitalsgehältern
Ärztekammer Wien fordert Urabstimmung zu Gehaltsverhandlungen – Burgenland als Vorbild bei Spitalsgehältern
Die Ärztekammer für Wien fordert eine Urabstimmung über die Ergebnisse der laufenden Gehaltsverhandlungen – Die Ärzteschaft Wiens darf nicht weniger wert sein als die des Burgenlandes“
Inflation, Abwanderung, schlechte Arbeitsbedingungen: das öffentliche Gesundheitssystem steht unter Druck. Die Ärztekammer für Wien fordert zum Auftakt der Gehaltsverhandlungen zwischen der Stadt Wien und der Gewerkschaft, dass die Gehälter für Spitalsärztinnen und Spitalsärzte in Wien deutlich erhöht werden. Vorbild sind hier das Burgenland und die Steiermark. Die arbeitnehmerseitigen Verhandlerinnen und Verhandler werden aufgefordert, das Ergebnis einer Urabstimmung zu unterziehen.
„Marktkonforme Gehälter heißt: 30 Prozent mehr als jetzt, sonst geht die Abwanderungswelle aus dem öffentlichen Gesundheitssystem weiter und wir finden uns bald in britischen oder US-amerikanischen Verhältnissen wieder“, so Stefan Ferenci, Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte Wiens. Burgenland und Steiermark haben den Ernst der Lage erkannt und die Gehälter bereits deutlich erhöht.
Im Burgenland liegt die Erhöhung zwischen 20 und 30 Prozent für die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte. „Die Burgenländerin kann sich mehr leisten als die Wienerin. Das Burgenland ist das günstigste Bundesland, die Lebenshaltungskosten sind laut einer OGM-Studie des Landes Burgenland um 3 Prozent geringer als bundesweit“, skizziert die stellvertretende Kurienobfrau und Primaria im WIGEV, Anna Kreil. „Dazu kommt, dass das Patientenaufkommen in jedem Wiener Spital deutlich höher ist, als im Burgenland.“
Selbstverständlich sind wir der Überzeugung, dass auch die Kolleginnen und Kollegen in der Pflege und den anderen Gesundheitsberufen deutlich höhere Gehälter bekommen müssen, stellt Eduardo Maldonado-González, stellvertretender Kurienobmann, klar. „Ohne funktionierende Pflege kein funktionierendes Spital. Die Bedingungen müssen für alle besser werden, ein Entweder-oder gibt es da nicht.“
„Für die Legitimität der Verhandlungsergebnisse müssen die Ärztinnen und Ärzte zwingend im Rahmen einer Urabstimmung befragt werden“, stellt Stefan Konrad klar. „Bei Ordens- und Privatspitälern ist das üblich, ebenso beim Abschluss wesentlicher Betriebsvereinbarungen an der MedUni. Wir haben mit der Beteiligung der Betroffenen bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht“, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals der Med Uni Wien. „Die Ärztekammer für Wien wird deshalb unabhängig von den Erwägungen der Verhandlerinnen und Verhandler eine Urabstimmung unter den Ärzt*innen im WIGEV und im AKH durchführen.“
Peter Poslussny, Personalvertreter an der Klinik Floridsdorf, betont: „Wir werden die Verhandlungen zwischen der Stadt Wien und der Gewerkschaft genau beobachten. Die Wiener Ärztinnen und Ärzte dürfen nicht weniger wert sein, als die des Burgenlandes. Den Personalgruppenausschuss der Ärztinnen und Ärzte kann man auflösen, was das Land Wien im Sommer still und heimlich gemacht hat, die Ärztekammer kann man allerdings nicht abschaffen! Um den Kolleginnen und Kollegen eine Stimme zu geben, werden wir jedenfalls eine Urabstimmung abhalten und entsprechend dem Ergebnisses handeln.“
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