Wien bietet Gratis-Grippeimpfung ab 1. Oktober an

Wien bietet Gratis-Grippeimpfung ab 1. Oktober an

Stadt hält 400.000 Impfdosen für den Herbst bereit – Steigerung der Impfrate gegen Influenza soll im Corona-Herbst Ressourcen für Gesundheitssystem schonen - Zielgruppe Ältere und Kinder

Die Grippeimpfung in Wien wird in dieser Saison für alle Wienerinnen und Wiener kostenlos angeboten. Die Stadt startet ab 1. Oktober eine Gratis-Impfaktion mit bis zu 3.000 Impfungen pro Tag. Die Grippeimpfung gibt es nach Terminvereinbarung bei der Hausärztin oder beim Hausarzt, in Ambulatorien und sogar in einer eigens umgebauten Straßenbahn. Wien will mit der Aktion möglichst viele Wienerinnen und Wiener dazu bewegen, sich gegen die saisonale Influenza impfen zu lassen.

„Wer geimpft ist, erkrankt nicht mehr schwer an der Grippe – muss also auch nicht ins Spital. Dadurch bleiben die Ressourcen frei für andere schwere Erkrankungen - vor allem für schwere Verläufe mit einer COVID-19-Infektion“, betonten Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei einer Pressekonferenz heute, Montag, im Wiener Rathaus. Für die Gratis-Grippeimpfaktion warben auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres, dessen Vize Johannes Steinhart sowie der Präsident der Wiener Apothekerkammer, Philipp Saiko. Beide Organisationen unterstützen.

400.000 Influenza-Impfdosen für Wienerinnen und Wiener

Wien hat bereits im Frühjahr dieses Jahres 400.000 Impfdosen für die Grippeimpfung bestellt – das sind dreimal so viele wie in den letzten Jahren. Die Impfung wird allen Wienerinnen und Wienern ab 1. Oktober gratis angeboten, die Aktion läuft bis Ende März des kommenden Jahres.

„Das Angebot der Gratis-Grippeimpfung gilt für alle in der Stadt lebende Menschen, vor allem aber für jene, die einer der sogenannten Risikogruppen angehören, also insbesondere ältere Menschen“, sagte Ludwig. Sie werden in den kommenden Tagen per Brief auf die Gratis-Impfaktion aufmerksam gemacht.

Zielgruppe der Gratis-Impfaktion sind neben Älteren auch Kinder. „Die Wissenschaft zeigt, bei der Influenza sind gerade Kinder Superspreader“, sagte Ludwig. Die Impfung ist außerdem für Personal in den Gesundheitsberufen gedacht.

Mit dem Angebot will die Stadt die Influenza-Durchimpfungsrate in Wien um das Dreifache erhöhen. Das Ziel: „In der anstehenden Grippesaison soll in etwa ein Viertel der Wiener Bevölkerung gegen die Grippe geimpft sein“, erklärte Ludwig. Die Impfung ist besonders in Zeiten von Corona wichtig: Symptome von Corona ähneln jenen der Grippe – etwa Fieber und Atembeschwerden. Durch die Impfung sollen Ressourcen in den Spitälern und bei Tests geschont werden.

„Lassen Sie sich gegen die Grippe impfen – es kostet nichts, ist mit nur geringem Zeitaufwand verbunden und Sie schützen damit sich selbst und Ihre Mitmenschen“, sagte Ludwig.

Impfen in der Bim, in Impfzentren, Ambulatorien und bei niedergelassenen Ärzten

Die Gratis-Impfung gibt es in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer sowie der Apothekerkammer flächendeckend bei zahlreichen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in der ganzen Stadt. Darüber hinaus hat die Stadt Wien extra sieben Impfzentren und 37 Impfstraßen eingerichtet, verteilt über das gesamte Stadtgebiet.

Außerdem können sich Wienerinnen und Wiener in den Ambulatorien der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) impfen lassen, ebenso wie im Sanatorium Hera am Alsergrund. Die Gratis-Impfungen wird es auch in Krankenhäusern, Pensionisten- und Pflegewohnhäusern sowie Einrichtungen für behinderte Menschen geben, erklärte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Allein bei den öffentlichen Impfstraßen und –stellen können bis zu 3.000 Menschen pro Tag gegen die Grippe geimpft werden, erklärte Hacker.

Voraussetzung ist eine Anmeldung über www.impfservice.wien oder über die Gesundheits-Hotline 1450. Wien will damit die Grippeimpfung „einfach, kundenfreundlich und effizient“ gestalten, so Hacker. Bei der Anmeldung werden Zeit und Ort vereinbart, am Tag vor der Impfung gibt es noch als Service eine Erinnerungs-SMS. Die Impfung selbst ist dann im vereinbarten Zeit-Slot „eine Angelegenheit von ein paar Minuten“, sagt Hacker.

Eine weitere Möglichkeit für die Gratis-Grippeimpfung ist die „Impf-Bim“. Die Straßenbahn macht ab Oktober an stark frequentierten Stationen halt und bietet Impfungen direkt im Zug an: etwa am Karlsplatz, bei der Kennedybrücke in Hietzing oder am Schwedenplatz.

Mit dem Start der Impfaktion schon im Oktober bereitet sich die Stadt auf den statistischen „Peak“ der Grippeerkrankungen im Jänner und Februar vor. „Impfen schon jetzt macht Sinn, besonders in Zeiten von Corona. Gegen Grippe gibt es wirkungsvolle Impfungen, die sollte man in Anspruch nehmen“, sagte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Die Verteilung des Impfstoffs übernehmen die Apotheken, die Impfdosen werden direkt an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte verteilt. Diese können über eine Web-Maske den Bedarf anmelden. „Damit ist Missbrauch ausgeschlossen und die Stadt behält die Anzahl der ausgegebenen Impfdosen im Auge“, so der Präsident der Wiener Apothekerkammer, Philipp Saiko.

S E R V I C E - Mehr Informationen zur Gratis-Grippeimpfung sowie eine Online-Anmeldung unter www.impfservice.wien.)

Fotocredit: Jobst
BU: (v.l.n.r.) Thomas Szekeres (Präsident Ärztekammer Wien), Philipp Saiko (Präsident Apothekerkammer Wien), Michael Ludwig (Bürgermeister Wien), Peter Hacker (Gesundheitsstadtrat Wien), Johannes Steinhart (Vizepräsident Ärztekammer Wien)