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Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Angekündigtes zweites WIGEV-Personalpaket immer noch in Wartestellung
Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Angekündigtes zweites WIGEV-Personalpaket immer noch in Wartestellung
Mitarbeitende warten auf Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen – Spitalsstandort Wien im Wettbewerb um beste medizinische Fachkräfte
Im November 2023 hat die Stadt Wien im Rahmen einer Pressekonferenz, in der die Ergebnisse des Personalpakets präsentiert wurden, die Ankündigung einer zweiten Phase – das sogenannte „Zweier-Paket“ – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) in Aussicht gestellt. Dieses Paket sollte Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zur Entlastung sowie zur Anerkennung der täglichen Leistung enthalten. „Jetzt haben wir Sommer 2025 und das Personal im WIGEV wartet noch immer auf das angekündigte ‘Zweier-Paket’ und auf die damit verbundenen Verbesserungen“, zeigt sich Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident und Kurienobmann der angestellten Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, überrascht.
„Das medizinische Personal in den Wiener Krankenhäusern gerät zunehmend an seine Grenzen. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte verlassen das System“, betont auch Johannes Steinhart, Präsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien. Die Ursachen seien bekannt: unzureichende Arbeitsbedingungen, kaum Dienstplansicherheiten, fehlende Flexibilität. „Wien als Gesundheitsmetropole braucht dringend entschlossene Maßnahmen: nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsrealität sowie faire, marktkonforme Gehälter in allen Spitälern – so wie es bereits in anderen Bundesländern wie Niederösterreich, Steiermark oder etwa Burgenland passiert ist“, ist Steinhart überzeugt.
Zeitgleich möchte der WIGEV laut eigenen Angaben bis 2030 etwa 3,3 Milliarden Euro in die Modernisierung seiner Kliniken investieren, die rund drei Viertel der stationären Spitalsversorgung in Wien abdecken. „Moderne Infrastruktur ist wichtig, aber ohne entsprechendes Personal funktioniert das modernste Spital nicht“, stellt Vizepräsident Maldonado-González fest. „Ebenso wichtig sind Wertschätzung und zeitgemäße Arbeitsbedingungen für das Spitalspersonal. Nur so können die Wiener Krankenhäuser die besten Talente gewinnen sowie längerfristig halten und damit die medizinische Versorgung auf Topniveau für unsere Patientinnen und Patienten garantieren.“
Zumindest kurzfristig könnte das „Zweier-Paket“ unter anderem akute Personalengpässe in Mangelfächern lindern. „Manche Ärztinnen und Ärzte warten mit ihren Bewerbungen beim WIGEV, bis das Paket greift“, weiß Maldonado-González. Mittel- und langfristig sei es zudem unerlässlich, den Spitalsstandort Wien insgesamt attraktiver zu gestalten.