Presseaussendungen

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien an ÖGK: Rasch an den Verhandlungstisch – im Sinne der Versorgungssicherheit

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Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien an ÖGK: Rasch an den Verhandlungstisch – im Sinne der Versorgungssicherheit

Nach den am Dienstag präsentierten Sparmaßnahmen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) fordert die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien rasche und ernsthafte Gespräche im Sinne der medizinischen Versorgungssicherheit: „Seit Jahren machen wir deutlich, dass die Patientenfrequenzen in den Kassenordinationen steigen und steigen. Das bedeutet enormen Druck auf das niedergelassene System und uns Ärztinnen und Ärzte sowie steigende Wartezeiten und Aufnahmestopps für Patientinnen und Patienten. Dieser Realität muss endlich mit einer echten Aufwertung der Leistungen im niedergelassenen Bereich begegnet werden, anstatt das System tot zu sparen“, betont Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien.

Das von Obmann McDonald präsentierte Angebot von vier Prozent auf die Tarife sei ein erster Schritt und eine konstruktive Grundbasis für ernsthafte Verhandlungen: „Eine angemessene tarifwirksame Erhöhung ist dringend notwendig, um die aktuelle Versorgungsrealität mit den massiven Frequenzen überhaupt noch bewältigen zu können und Ärztinnen und Ärzte im Kassensystem zu halten. Wir wundern uns allerdings, warum es einer öffentlichen Ankündigung der ÖGK bedurfte, statt direkt in Verhandlungen mit uns einzutreten. Gesprächseinladungen unsererseits blieben bisher unbeantwortet. Jetzt heißt es, sich rasch an den Verhandlungstisch zu setzen“, so Kamaleyan-Schmied.

Klarheit statt vager Ankündigungen

Kritisch bewertet die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien die vage Ankündigung zur geplanten Einführung der Genehmigungspflicht für MRT-, CT-Untersuchungen und Physiotherapie: „Statt gemeinsam Lösungen zu entwickeln, wird medial über Maßnahmen informiert, deren konkrete Ausgestaltung – insbesondere beim elektronischen Bewilligungssystem – völlig unklar ist. Hier braucht es dringend Transparenz, sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Ärztinnen und Ärzte“, so Kamaleyan-Schmied. Bereits jetzt seien die Wartezeiten im Kassensystem viel zu lang. Eine weitere Verlängerung der Wartezeiten für Patientinnen und Patienten oder gar Leistungskürzungen seien daher nicht tragbar – ebenso wenig wie eine zusätzliche bürokratische Belastung für die Ordinationen.

Auch bei sich selbst sparen – eine wichtige Einsicht

Positiv bewertet die Kammer die Ankündigung, dass die ÖGK endlich auch im eigenen Wirkungsbereich konkrete Einsparungen vornehmen will: „Es ist ein Signal, dass überall und nicht ausschließlich bei der kassenärztlichen Versorgung – die lediglich rund 15 Prozent des Gesamtbudgets ausmacht – der Rotstift angesetzt wird. Einsparungen müssen umfassend gedacht und fair verteilt werden. Im eigenen Bereich zu sparen, ist eine erste wichtige Einsicht der Kasse.“