Darmkrebsvorsorge

Seit 1. Oktober 2025 können alle Versicherten in Österreich schon ab dem 45. Lebensjahr kostenlos zur Darmkrebsvorsorge gehen. Denn je früher Hinweise auf Darmkrebs entdeckt werden, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Krebs kann oft sogar verhindert werden, wenn Veränderungen im Darm früh genug erkannt und entfernt werden.

Zur Vorsorge gehören zwei Untersuchungen:

  • eine Darmspiegelung (Koloskopie), die alle zehn Jahre gemacht wird
  • ein Stuhltest, der unsichtbares Blut im Stuhl nachweisen kann

Bei Beschwerden, etwa Blut im Stuhl, einem erhöhten Risiko durch familiäre Vorbelastung oder chronische Erkrankungen ist eine Darmspiegelung jederzeit und unabhängig vom Alter möglich. Dafür ist keine Überweisung von der Hausärztin bzw. vom Hausarzt notwendig. Vereinbaren Sie einfach direkt bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Gastroenterologie einen Termin. Die Kosten werden von Krankenkasse übernommen.

Vereinbaren Sie einfach direkt einen Termin mit einer Ärztin oder einem Arzt in Ihrer Nähe. Chirurginnen und Chirurgen sowie Internistinnen und Internisten, die Koloskopien anbieten, finden Sie unter www.praxixplan.at.

FAQ - Darmkrebsvorsorge

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  • Darmkrebs, auch bekannt als kolorektales Karzinom, ist eine bösartige Tumorerkrankung, die im Dickdarm (Kolon) oder im Enddarm (Rektum) entsteht. Oft merkt man lange nichts davon, weil die Krankheit lange Zeit keine Symptome verursacht. Gleichzeitig gehört Darmkrebs zu den Krebsarten, die man am besten verhindern oder zumindest frühzeitig erkennen kann.

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  • Darmkrebs ist eine häufige Krebserkrankung in Österreich. Jedes Jahr erkranken rund 5.000 Menschen neu an Darmkrebs und etwa 2.500 sterben daran. Es ist die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen in Österreich. Meistens erkranken ältere Menschen, aber aktuelle Studien zeigen einen Anstieg der Fälle bei Personen unter 50 Jahren.

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  • Ab etwa 50 steigt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Zudem spielt eine familiäre Vorbelastung eine Rolle, da Verwandte ersten Grades ein erhöhtes Risiko haben. Ebenfalls erhöhen Lebensstil-Faktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und viel Alkohol das Risiko.

    Bei bestimmten Erkrankungen – etwa chronischen Darmerkrankungen oder erblichen Genveränderungen – sollte man schon deutlich früher (ab etwa 40) eine Darmspiegelung machen lassen.

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    • Stuhltest: Einfach, schnell und zu Hause machbar. Damit kann man verstecktes Blut im Stuhl feststellen. Der Test kann im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden.
    • Darmspiegelung (Koloskopie): Dabei untersucht die Ärztin bzw. der Arzt den ganzen Darm von innen. Vorteil: Auffällige Stellen oder Polypen können sofort entfernt werden. Deshalb gilt sie als „Goldstandard“. Wenn alles unauffällig ist, reicht eine Untersuchung alle zehn Jahre.
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  • Ab 1. Oktober 2025 zahlt die Sozialversicherung die Vorsorge ab 45 Jahren.
    Bei Beschwerden oder einem erhöhten Risiko aufgrund familiärer Vorbelastung bzw. chronischer Erkrankungen ist eine Darmspiegelung jederzeit unabhängig vom Alter möglich.

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  • Dank Sedierung (einem kurzen „Dämmerschlaf“) ist die Untersuchung schmerzfrei. Sie dauert meist 20 bis 40 Minuten.

    Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm untersucht. Dabei wird ein Koloskop – ein flexibler Schlauch mit einem Videochip – eingeführt und damit die gesamte Dickdarmwand untersucht. Das Koloskop ermöglicht auch kleine Eingriffe wie die Entnahme von Gewebeproben und das Entfernen von Polypen.

    Nach einer etwa halbstündigen Beobachtungsphase kann man nach Hause gehen. Wichtig: Nach der Sedierung darf man 24 Stunden nicht Auto fahren – also am besten abholen lassen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

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  • Damit die Ärztin bzw. der Arzt den Darm gut beurteilen kann, muss er vorher gründlich gereinigt werden.

    • Vermeiden Sie in den Tagen vor der Untersuchung ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse mit Kernen oder Schalen (z.B. Trauben, Kiwi), sowie Hülsenfrüchte und faserreiches Fleisch.
    • Darmreinigung: Am Tag vor der Untersuchung wird ein Abführmittel eingenommen, um den Darm vollständig zu entleeren. Die genaue Art des Abführmittels und die Einnahmevorschriften variieren – konkrete Anweisungen dazu erhalten Sie von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

    Auch wenn’s mühsam klingt: Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, damit die Untersuchung wirklich zuverlässig ist. Nur so kann die Ärztin bzw. der Arzt den Darm gut einsehen und eventuelle Veränderungen oder Polypen erkennen.

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  • Darmkrebsvorsorge ist wichtig, weil sie die Entstehung von Darmkrebs verhindern oder ihn im Frühstadium erkennen kann. Dadurch werden die Heilungschancen erheblich verbessert.

    Viele Darmtumore entwickeln sich langsam aus Polypen, die bei der Darmspiegelung entfernt werden können. So lassen sich bis zu 90 % der Fälle verhindern. Und: Je früher Krebs erkannt wird, desto einfacher ist die Behandlung und desto größer die Heilungschance.

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  • Eine Darmspiegelung ist eine Routineuntersuchung und sehr sicher. Komplikationen sind selten – manchmal gibt es leichte Blutungen nach einer Polypenentfernung oder, noch seltener, eine Verletzung der Darmwand. Auch die Sedierung kann Nebenwirkungen haben. Insgesamt überwiegt der Nutzen aber eindeutig. Sprechen Sie offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt – viele Sorgen lassen sich nehmen.

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  • Eine Koloskopie wird von Internist*innen oder Chirurg*innen durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt normalerweise ambulant in einer spezialisierten Klinik oder Facharztpraxis. Ein Krankenhausaufenthalt ist nur in Ausnahmefällen nötig.

    Vereinbaren Sie einfach direkt einen Termin mit einer Ärztin oder einem Arzt in Ihrer Nähe. Chirurginnen und Chirurgen sowie Internistinnen und Internisten, die Koloskopien anbieten, finden Sie unter www.praxixplan.at.

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