Presseaussendungen
„Augen-Check-ups“ bei Optiker-Ketten ersetzen keine augenärztliche Untersuchung
Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Regelmäßige Facharztuntersuchungen bleiben entscheidend für die Augengesundheit
Immer mehr Optikerfilialen bieten unter dem Titel „Augen-Check-up“ telemedizinische Vorsorgeuntersuchungen an. Dabei werden in den Filialen eine Sehstärkenbestimmung (Visus), eine Augeninnendruckmessung sowie eine Netzhautaufnahme (Fundusfoto) durchgeführt. Diese Daten werden anschließend digital an eine Augenärztin oder einen Augenarzt übermittelt, die bzw. der auf dieser Grundlage einen Befund erstellt.
„Regelmäßige augenärztliche Vorsorge ist zentral, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Solche Teiluntersuchungen können eine vollständige augenärztliche Kontrolle nicht ersetzen“, betont Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien.
Gabriela Seher, Fachgruppenobfrau für Augenheilkunde und Optometrie der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG), ergänzt: „Eine augenärztliche Vorsorgeuntersuchung ist weit mehr als die Auswertung einzelner Messwerte. Nur in einer Augenarztordination sind die räumlichen, technischen und medizinischen Voraussetzungen gegeben, um Augenerkrankungen wie Grüner Star (Glaukom), Makuladegeneration oder Netzhautveränderungen sicher und frühzeitig zu erkennen.“
Sie verweist darauf, dass es bei den neu angebotenen „Augen-Check-ups“ inzwischen Änderungen gegeben hat: „Es ist zwar positiv, dass die Befundberichte dieser Angebote nach Hinweisen der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien angepasst wurden und nun klar auf den Teilbefund-Charakter hinweisen. Dennoch bleibt entscheidend: Eine vollständige augenärztliche Untersuchung kann nur in den Ordinationen erfolgen.“
Vorsorge von klein auf und Gesundheitskompetenz fördern
Kamaleyan-Schmied hebt hervor, dass Augengesundheit alle Generationen betrifft:
„Prävention beginnt bei den Kleinsten. Regelmäßige Kontrollen im Kindes- und Erwachsenenalter helfen, Sehverlust zu verhindern und chronische Erkrankungen rechtzeitig zu behandeln.“
Mit Projekten wie dem Pixi-Buch für kleine Patientinnen und Patienten, herausgegeben von der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft und unterstützt von der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, wird spielerische Aufklärung vermittelt. So entsteht schon im frühen Alter ein Bewusstsein für die Bedeutung regelmäßiger Augenvorsorge. Das Buch liegt in vielen Augenarztordinationen als Geschenk für Kinder auf und macht den ersten Besuch beim Augenarzt zu einem positiven Erlebnis.
Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien setzt sich mit dem Leuchtturmprojekt „Med4School – die Gesundheitsdrehscheibe“ für die Förderung von Gesundheitskompetenz von klein auf bereits seit vielen Jahren ein und steigert so frühzeitig das Bewusstsein für Vorsorge.