Geriatrie

Struktur- und Rechtsprobleme der Wiener stadtischen Pflegeheime

Forderung: Die bundesweite Etablierung geriatrischer Krankenhäuser für chronisch Kranke und besonders pflegebedürftige Menschen. In diesem „Geriatrischen Krankenhausplan" sollen neben dem bereits als Krankenanstalt anerkannten Haus der Barmherzigkeit auch die gegenwärtigen Pflegeheime der Stadt Wien aufgenommen werden.
Das Geriatriezentrum stellt dann die „Dritte Betreuungsschiene" zwischen Akutspital und klassischem Pflegeheim dar.

Für diese Geriatrischen Krankenhäuser werden neue und adäquate Finanzierungsmodelle, wie beispielsweise eine Mischfinanzierung aus Krankenversicherung und Sozialhilfegesetz, benötigt.

Berücksichtigung der besonderen Anforderungen im Zusammenhang mit der Betreuung geriatrischer Patienten bei der Honorarordnung der Krankenkassen

Die niedergelassenen Ärzte sind jene Gruppe von Ärzten, die die meisten geriatrischen Patienten betreuen (zu Hause bzw. in Pensionistenheimen). Im Gegensatz z. B. zu Zuschlägen bei der Betreuung von Kindern, wird im Honorarsystem hier der vermehrte Aufwand durch Gespräche mit Angehörigen und durch die häufig vorhandenen Kommunikationsprobleme nicht berücksichtigt.

Allgemeinmedizinische Ausbildung

Turnusärzte bekommen auf Grund der Strukturprobleme (städtische Pflegeheime sind keine Krankenanstalten und somit nicht ausbildungsberechtigt) keine ausreichende Ausbildung im Bereich Geriatrie. Die Ausbildung beruht auf drei Säulen: Wissen, Fähigkeit, Einstellung. Diese Einstellung gegenüber dieser besonderen Patientengruppe kann nur durch Vorbilder in der Ausbildung gewonnen werden. Das heißt, nicht Kurse sondern einige Ausbildungsmonate an einer geriatrischen Abteilung sind unbedingt notwendig. Speziell in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner muss die Geriatrie beinhaltet sein.

Facharzt für Geriatrie

Nur eine umfassende geriatrische Ausbildung (Innere Medizin, Physikalische Therapie, Rehabilitation sowie Neurologie und Psychiatrie) ermöglicht eine ganzheitliche und vielschichtige Behandlung multimorbider Patienten.
Wichtig ist auch die rasche Etablierung der „Klinischen Geriatrie/Medizinischen Gerontologie" an den österreichischen Medizinuniversitäten.

Gesellschaftspolitik: Age-ism

Der Ausdruck „Age-ism" reflektiert das Vorurteil gegenüber alten Menschen.
Es ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe und die des Referates für Geriatrie der Wiener Ärztekammer, Age-ismus zu bekämpfen.

ÖÄK-Diplome für Geriatrie

Kurse werden von der Österreichischen Akademie der Ärzte veranstaltet. Details und Ansprechpartner finden Sie unter www.arztakademie.at