null Ärztekammer Wien und ÖGK in Verhandlungen zu Darmkrebs-Screening

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Ärztekammer Wien und ÖGK in Verhandlungen zu Darmkrebs-Screening

„Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs sind essenziell für die Gesundheit. Wir hoffen, noch im Frühjahr einen Konsens mit der ÖGK im Sinne der Patientinnen und Patienten zu erzielen.“

Wien ist derzeit eine von drei Pilotregionen, in denen das von der Bundesregierung initiierte, österreichweite Darmkrebs-Screening-Programm zur Umsetzung kommt. Das wird von der Ärztekammer für Wien begrüßt: „Die Vorsorgeuntersuchung und die Früherkennung von Darmkrebs sind essenziell für die individuelle Gesundheit. Die Ärztekammer für Wien steht aktuell mit der ÖGK in Verhandlungen zum Pilotprojekt dieses wichtigen Vorsorgeprogramms. Wir hoffen, noch im Frühjahr einen Konsens im Sinne der Patientinnen und Patienten zu erzielen“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Wien.

Die Darmkrebs-Vorsorge ist Teil des Versorgungsauftrages der Sozialversicherung und muss damit, wie bei anderen Vorsorgeleistungen in Österreich der Fall, über die Sozialversicherung abgewickelt werden. Für Patientinnen und Patienten, wo der Screening Test (sog. FIT Test) ein positives Ergebnis bringt, ist eine Koloskopie sehr rasch binnen 14 Tagen sogar als Krankenbehandlung indiziert. Die Kammer ist auch in Gesprächen mit den Ärztinnen und Ärzten, die Koloskopie anbieten, damit Patientinnen und Patienten binnen 14 Tagen über eine eigene Homepage einen Termin bei einem Spezialisten bekommen. Die Ärztekammer für Wien beschreitet mit den laufenden Verhandlungen den regulären Weg, um den Patientinnen und Patienten diese wichtige Vorsorgeleistung in Wien anbieten zu können. Warum die Stadt Wien um öffentliche Gelder ein Parallelsystem mit einer Ausschreibung anbieten möchte, ist nicht nachvollziehbar.

Im Zuge des Programms besteht die Wahlfreiheit zwischen einer ärztlichen Vorsorgekoloskopie und einem selbst zu entnehmenden Stuhl-Schnelltest (FIT), der dann eingeschickt und ausgewertet werden muss: „Ein FIT-Test kann ein wirkungsvoller Teil eines Früherkennungssystems sein, die Vorsorge ist jedoch nur durch eine ärztliche Koloskopie möglich. Nur im persönlichen Gespräch mit der Ärztin beziehungsweise dem Arzt kann die individuell beste Lösung für die Patientinnen und Patienten gefunden werden. Das ist durch die Testabnahme in Absprache mit der Vertrauensärztin bzw. dem Vertrauensarzt sichergestellt und wird etwa in Deutschland oder im Burgenland bereits so umgesetzt“, sagt Kamaleyan-Schmied abschließend.