null Ärztekammer Wien zu Masernausbruch: Zugang zur Impfung rasch erleichtern, Impfquote erhöhen

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Ärztekammer Wien zu Masernausbruch: Zugang zur Impfung rasch erleichtern, Impfquote erhöhen

Kostenloses Impfprogramm: Vizepräsidentin Kamaleyan-Schmied fordert One-Stop-Shop-System in Ordinationen, enge Verknüpfung mit Vorsorge und Entbürokratisierung

Die Masernfälle steigen. Österreich liegt mittlerweile auf Platz 2 in Europa und es ist keine Entspannung in Sicht. Die Ursache sind schwere Impflücken, die endlich geschlossen werden müssen. Um die Impfquoten zu erhöhen, fordert die Ärztekammer für Wien eine rasche Erleichterung des Zugangs zum kostenlosen Kinderimpfprogramm, welches unter anderem die Masern-Mumps-Impfung (MMR) umfasst: „Wir fordern ein One-Stop-Shop-System und die flächendeckende Bereitstellung von Impfstoffen in den Ordinationen. Ein leichter, unbürokratischer und kostenloser Zugang zu wichtigen Schutzimpfungen sollte ein Grundrecht der Bevölkerung sein und muss sichergestellt werden“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien.

Auch für Ärztinnen und Ärzte sind die bürokratischen Hürden beim kostenlosen Kinderimpfprogramm groß und die Digitalisierung auch im Jahr 2024 noch immer in weiter Ferne. So besteht weiter keine Möglichkeit, wie bei anderen ärztlichen Leistungen die E-Card zu stecken und das Honorar von knapp 15 € auf einfache Weise zu erstatten. Hier ist die Politik gefordert.

Um das Bewusstsein für Impfungen in der Bevölkerung zu stärken, fordert die Ärztekammer für Wien eine Verknüpfung mit der jährlichen Vorsorgeuntersuchung, um den Impfstatus entsprechend des österreichischen Impfprogramms laufend zu überprüfen. Kamaleyan-Schmied: „Wie man aktuell sieht, ist eine hohe Durchimpfungsrate gerade in einer Großstadt wie Wien, wo sich höchst ansteckende Viren wie die Masern wie ein Lauffeuer verbreiten können, unerlässlich. Impfen hat vor allem mit Vertrauen zu tun. Bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung steht das Vertrauensverhältnis zwischen Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten im Zentrum. Durch eine Integration der Impfberatung in die Vorsorgeuntersuchung können mögliche Bedenken ausgeräumt und die individuelle Impfentscheidung erleichtert werden. Es braucht hier dringend eine Ergänzung des Leistungskatalogs, Anreizsysteme wie etwa bei der SVS und eine massive Aufwertung der Vorsorge schon bei den Jüngsten, die der Schlüssel zur Gesundheitskompetenz sind.“