null Ärztekammer Wien zu Paxlovid-Engpässen: „Herr Minister, handeln Sie im Sinne der Patientinnen und Patienten“

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Ärztekammer Wien zu Paxlovid-Engpässen: „Herr Minister, handeln Sie im Sinne der Patientinnen und Patienten“

Ärztekammer für Wien fordert dringend Ausweitung und Sicherstellung der Testmöglichkeiten, kostenlose FFP2-Masken für die Bevölkerung und langfristige Medikamentensicherheit

Der Mangel an Paxlovid hat sich in der größten Coronawelle aller Zeiten nun nochmals verschärft. Der Großhandel verfüge aktuell über keine Kontingente, auch die Apotheken können nur noch auf letzte Restbestände zurückgreifen. Neue Lieferungen des wirksamen Medikaments zur Verhinderung schwerer Covid-Krankheitsverläufe, sollen erst in den kommenden Wochen Österreich erreichen.

„Wir Ärztinnen und Ärzte in den Ordinationen unternehmen aktuell alles, um unsere Patientinnen und Patienten in der größten Coronawelle, die Österreich jemals gesehen hat, bestmöglich zu versorgen. Das Versprechen des Gesundheitsministers, die 'flächendeckende' Versorgung mit Paxlovid sicherzustellen, wurde nicht gehalten. Nein, der Mangel an Paxlovid hat sich sogar nochmals verschärft und gefährdet die Versorgungssicherheit. Herr Minister, handeln Sie im Sinne der Patientinnen und Patienten. Sinnvoll wäre es, dass die Ärztinnen und Ärzte zukünftig Notfallmedikamente direkt in der Ordination an Patientinnen und Patienten abgeben, um ihnen zusätzliche Wege zu ersparen“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien.

Laut einem heutigen Bericht in der Tageszeitung „Die Presse“ habe das Ministerium nicht rechtzeitig mehr Einheiten beschafft. Es stehe laut dem Medienbericht auch der Vorwurf im Raum, dass das Gesundheitsministerium mit der Nachbestellung bewusst zugewartet hätte. „Es braucht nun eine lückenlose und transparente Aufklärung dieser Vorgänge durch den Gesundheitsminister, um diese schweren Vorwürfe aus der Welt zu schaffen“, fordert Kamaleyan-Schmied rasche Aufklärung.

Die Vizepräsidentin der Ärztekammer für Wien fordert zudem ein dringend notwendiges Paket für die Ordinationen, um gut durch die Erkältungswelle zu kommen und die Patientensicherheit zu garantieren: „Wir fordern neben der Zurverfügungstellung von kostenlosen FFP2-Masken für die Bevölkerung, eine Sicherstellung der Testungen von symptomatischen Patientinnen und Patienten in den Praxen als Kassenleitung sowie kostenlose Influenza- und RSV-Testungen, da es häufig zu Mischinfektionen kommt. Derzeit telefonieren wir Ärztinnen und Ärzte ständig mit Apotheken, um an benötigte Medikamente zu kommen. Auch hier hätte man aus vergangenen Fehlern lernen müssen. Die Medikamentenverfügbarkeit, etwa bei Antibiotika, Lungensprays und Medikamenten für Kinder, muss langfristig sichergestellt werden“, sagt Kamaleyan-Schmied abschließend.