null Ärztekammer-Präsident Steinhart fordert Wiener Gesundheits- und Spitalsgipfel

 Ärztekammer für Wien Logo

Ärztekammer-Präsident Steinhart fordert Wiener Gesundheits- und Spitalsgipfel

Gegen Stillstand bei den Spitalsverhandlungen. Volle Solidarität mit den Forderungen der Spitalsärztinnen und -ärzte

Einen Wiener Gesundheits- und Spitalsgipfel zur Lösung der anstehenden Probleme im Wiener Spitalswesen fordert der Wiener Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart von der Wiener Stadtregierung: „Der Aufschrei der Wiener Spitalsärztinnen und -ärzte über ihre unzumutbare Arbeitsbelastung, die unvermeidbar auch negative Einflüsse auf die Qualität der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit sich bringt, ist mehr als berechtigt. Sie alle haben ein Recht darauf, dass möglichst rasch Lösungen gefunden und Verbesserungen geschaffen werden.“

Seit dem letzten Gipfel im vergangenen Februar, so Steinhart, „ist de facto nichts weiter gegangen, es herrscht Stillstand. Dass wertvolle Zeit für sinnvolle Maßnahmen im Spitalswesen verlorengeht, ist weder Patientinnen und Patienten noch Ärztinnen und Ärzten zumutbar.“

Wiens Spitalsärztinnen und -ärzten sichert Steinhart „meine volle Solidarität zu. Der von der Wiener Kurie Angestellte Ärzte in der Ärztekammer für Wien beschlossene ‚10-Punkte-Plan zur Rettung der Wiener Spitäler‘ hat meine volle Unterstützung“. Darin wurden unter anderem Forderungen formuliert wie Sofortmaßnamen zur Behebung des akuten Personalmangels, ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Vereinbarung von Beruf und Familie, Bürokratieabbau, eine Ausbildungsoffensive sowie die Erschließung finanzieller Mehreinnahmen für Wiens Spitäler durch den Ausbau der Sonderklasse.

„Solche und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der ärztlichen Arbeit in Krankenhäusern sind dringend nötig, um Wiens Spitäler als Arbeitgeber attraktiv zu machen und um Ärztinnen und Ärzte an ihrem Arbeitsplatz zu halten“, sagt Steinhart. Immer weniger Ärztinnen und Ärzte seien bereit, 60 Wochenstunden und mehr zu arbeiten, und ohne wirksames Gegensteuern sei absehbar, dass der Arbeitsdruck in Krankenhäuser steigen wird: „Dazu tragen eine älter werdende Bevölkerung mit steigendem Behandlungsbedarf, das Bevölkerungswachstum, die Fortschritte in der modernen Medizin und die zunehmenden Ansprüche der Patientinnen und Patienten bei“, führt Steinhart aus. „Wer also jetzt keine Lösungen findet, die auch für die Zukunft tragfähig sind, der steuert sehenden Auges in die Richtung massiver Versorgungsprobleme. Die Probleme der Spitalsärztinnen und -ärzte zu ignorieren, wäre ein schwerer Fehler.“

Verschärfend komme dazu, dass die Ergebnisse der Finanzausgleichs-Verhandlungen (Art. 15a Vereinbarung) schon deshalb keine wirksame Entlastung für die Spitäler erwarten lassen, weil der von der Politik vielfach propagierte Ausbau des niedergelassenen ärztlichen Bereichs „nicht in Sicht ist“, so Steinhart.

„Der Kritik der Spitalsärztinnen und -ärzte und Patientinnen und Patienten an ihren Arbeitsbedingungen ist also ebenso legitim wie der Wunsch der Bevölkerung nach einem auch weiterhin leistungsfähigen Wiener Spitalswesen“, so Steinhart. „Finden wir also gemeinsam bei einem Gesundheits- und Spitalsgipfel gute Lösungen für das Wiener Spitalswesen mit seinem Weltklasseniveau.“