null Richtigstellung im Auftrag der Anwaltskanzlei des WiGev

  

Presseaussendung An: alle Ärzt*innen im Wiener Gesundheitsverbund und AKH
Von: Kurie angestellte Ärzte



Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!

Wir dürfen Sie auf das Schreiben der Kanzlei hba im Auftrag des Wiener Gesundheitsverbundes verweisen. In Ergänzung zu Streikupdate V, auf das sich die Kanzlei des WiGev beruft, nehmen wir erstaunt zur Kenntnis, dass der Arbeitgeber der Meinung ist, seine Mitarbeiter*innen daraufhinweisen zu müssen, dass verbotene Nebenbeschäftigungen verboten sind. Um der Bitte des Kanzlei nachzukommen, dürfen wir folglich festhalten, dass Sie verbotene Nebenbeschäftigungen nicht melden müssen, weil sie ja verboten sind.

Letztendlich wird leider auf folgende und in unseren Augen essentielle Probleme nicht eingegangen:

  • Das Wiener Spitalssystem kracht nachweislich an vielen Ecken und Enden. Inzwischen müssen in mehreren Fächern freiberufliche Kolleg*innen, die zwischen EUR 150 und EUR 350 pro Stunde bekommen, aushelfen, während die Beschäftigten des WiGev 2022 nicht einmal die Inflationsabgeltung bekommen haben. Anstatt also die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten attraktiver zu gestalten, werden immer mehr freiberuflich tätige Ärzt*innen für viel Geld in den WiGev geholt.
    Wir sagen: Danke Herr Stadtrat für die Wertschätzung der Held*innen der Pandemie!

  • Es stellt sich die Frage, was mit diesem Schreiben bewirkt werden soll? Wir gehen nicht davon aus, dass es sich um ein „Drohschreiben“, und einen neuen Versuch des WiGev handelt, die Nebenbeschäftigungen einzuschränken, sonst müssten wir diesbezüglich aktiver werden!

  • Abschließend und bezugnehmend auf den letzten Punkt der Aufzählung im anwaltlichen Schreiben, freut es uns zu lesen, dass die Nebenbeschäfitigung in den EVAs eine ausgezeichnete Kooperation der Stadt Wien, der ÖGK und der ÄK darstellen und daher die Arbeit des Ärztefunkdienstes und aller Mitarbeiter*innen auch als Nebenbeschäftigung wohl begrüssenswert erscheint. Die deutliche Entlastung der ZNAs und damit auch der überlasteten ZNA KOR - bei Ausbau der Öffnungszeiten und Betreuung von ausgesuchten Rettungspatient*innen - ist eine der wenigen derzeit funktionierenden Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im ambulanten Bereich vieler Spitäler und fällt sehr positiv auf. Das kann aber noch nicht alles gewesen sein.

Alle Kolleg*innen rufen wir auf: Diskutieren Sie untereinander, auch mit den Kolleg*innen der Pflege und den anderen Berufsgruppen. Gründen Sie ein Streikkomitee auf Ihrer Abteilung, kontaktieren Sie uns unter mmmc3RyZWlrQGFla3dpZW4uYXQ= und finden Sie weitere Informationen auf streik.aekwien.at. Treten wir gemeinsam – mit allen Berufsgruppen in den Wiener Spitälern – für bessere Arbeitsbedingungen ein.


Mit kollegialen Grüßen

Anna Kreil
Stellvertretende Kurienobfrau

Eduardo Maldonado-González
Stellvertretender Kurienobmann

Stefan Ferenci
Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte

Stefan Konrad
Geschäftsführender Vizepräsident