null Streikupdate VIII - Erfolgreicher Warnstreik in der ZNA-Ottakring

  

Presseaussendung An: alle angestellten Ärzt*innen Wiens
Von: Kurie angestellte Ärzte



Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!

 

Die Kolleg*innen der ZNA-Ottakring haben es also tatsächlich gemacht. Obwohl die Wiener Stadtpolitik und die Führung des WiGev die Probleme geleugnet und den Kolleg*innen das Recht, für ihre Interessen einzutreten, abgesprochen haben, fand am Freitag, den 30. Juni 2023 ein einstündiger Warnstreik an der ZNA-Ottakring statt. 
Einen Überblick über die Medienberichterstattung finden Sie hier und hier.

Wie es jetzt an der ZNA-Ottakring weitergeht, entscheiden ausschließlich die Kolleg*innen vor Ort – weder der Gesundheitsstadtrat, die Generaldirektion des WiGev noch die Ärztekammer für Wien.
Eines wurde aber bereits erreicht: Ein Teil der Forderungen wurde durch den Warnstreik bereits im wahrsten Sinn des Wortes erkämpft

Für Irritation haben allerdings die Aktivitäten und Aussagen der Vertreter*innen der Hauptgruppe II der „Gewerkschaft“ younion rund um den Streik der Ärzt*innen an der ZNA-Ottakring gesorgt. Für uns stellt sich die Frage, wie eine „Gewerkschaft“ ernst genommen werden soll, die sich ganz offen gegen einen Streik für bessere Arbeitsbedingungen stellt. Eine „Gewerkschaft“ deren Vertreter*innen im Wiener Gesundheitswesen offenbar mehr Sorge um den Arbeitgeber WiGev und dessen Eigentümer, die Gemeinde Wien, als um ihre eigenen Mitglieder und Kolleg*innen haben. Anders können wir die Aussagen über begrenzte finanzielle Mittel, die auf alle Berufsgruppen fair verteilt werden sollen, nicht verstehen.

In diesem Zusammenhang erlauben wir uns an folgende Staatsausgaben der letzten Jahre zu erinnern:

  • COVID-19-Förderungen: EUR 28,294 Mrd. 
  • Temporäre Maßnahmen Energiekrise: EUR 7,03 Mrd. 
  • Kosten zum Aufbau der strategischen Gasreserve: EUR 3,95 Mrd. 
  • Agrarzahlungen für die heimische Landwirtschaft: EUR 2,5 Mrd. 
  • Corona-Tests: EUR 4,8 Mrd. 
  • Corona-Kurzarbeit: EUR 9,91 Mrd. 
  • Hotels, Gasthöfe, Pensionen Tirol: EUR 329 Mio. 
  • Tiroler Bergbahnen: EUR 52 Mio.

Das zeigt eindeutig: Geld ist vorhanden. Es ist ausschließlich fehlender politischer Wille, die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen für die Held*innen der Pandemie zu erfüllen. 

Wir laden alle Personalvertreter*innen und Gewerkschafter*innen aller Berufsgruppen zur Zusammenarbeit auf Augenhöhe ein, die gemeinsam mit uns für bessere Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten im Wiener Gesundheitswesen eintreten. Jene Gewerkschafter*innen aber, die nur die eigene Karriere im Blick haben und als verlängerte Arm der Arbeitgeber agieren, sind für uns keine Partner*innen im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen.

Alle Kolleg*innen rufen wir auf: Diskutieren Sie untereinander, auch mit den Kolleg*innen der Pflege und den anderen Berufsgruppen. Gründen Sie ein Streikkomitee auf Ihrer Abteilung, kontaktieren Sie uns über mmmc3RyZWlrQGFla3dpZW4uYXQ= und finden Sie weitere Informationen auf streik.aekwien.at. Treten wir gemeinsam – mit allen Berufsgruppen in den Wiener Spitälern – für bessere Arbeitsbedingungen ein.

Mit kollegialen Grüßen

Anna Kreil
Stellvertretende Kurienobfrau

Eduardo Maldonado-González
Stellvertretender Kurienobmann

Stefan Ferenci
Geschäftsführender Vizepräsident
Obmann der Kurie angestellte Ärzte
 
 

 

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