null Update II Streikvorbereitungen

  

An: alle angestellten Ärzt*innen in Wien

Von: Kurie angestellte Ärzte



Sehr geehrte Frau Kollegin!
Sehr geehrter Herr Kollege!

Die Kurie angestellte Ärzte baut seit Monaten gegenüber den Spitalsbetreibern in Wien Druck auf, um den Hilferufen der Kolleg*innen in den Spitälern Gehör zu verschaffen und Lösungen einzufordern. Nun dürften diese Bemühungen erste Wirkung gezeigt haben. Haben doch der WiGev und die Personalvertretung Forderungen der Ärztekammer in leicht veränderter Form aufgenommen und vereinbart, dass das jährliche Fortbildungs-Stundenkonto für alle Kolleg*innen auf 10 Arbeitstage angehoben werden soll und jede*r Kolleg*in ein jährliches Fortbildungsbudget in Höhe von EUR 1.000 pro Jahr bekommt und nicht verbrauchtes Geld ins nächste Jahr mitgenommen werden kann.

Leider verweigern aber sowohl WiGev als auch Stadt Wien jegliche Gespräche über die von der Ärztekammer Wien geforderten notwendigen Sofortmaßnahmen, die die katastrophale Situation in den Wiener Spitälern rasch lindern könnten.

Was sind also die Sofortmaßnahmen, die die Ärztekammer für Wien fordert?

  • Eine Erhöhung der Bruttogrundgehälter analog der Forderung des Betriebsrats der Medizinischen Universität Wien (MUW) um 30 Prozent. Diese Erhöhung ist notwendig, um konkurrenzfähig zu anderen Bundesländern zu bleiben. 
  • Eine Rückkehr- und Bleibeprämie in Höhe von EUR 24.000 netto und sozialversicherungsfrei für alle Angehörigen von Gesundheitsberufen. 
  • Hier geht’s zum Folder mit allen geforderten Sofortmaßnahmen.

Sind diese Forderungen finanzierbar? Diese Frage wird uns immer wieder gestellt. Dem möchten wir folgende Liste an Staatshilfen und Förderungen gegenüberstellen, die zeigt, dass die Frage der Finanzierbarkeit vor allem eine Frage der Prioritäten ist: 

  • COVID-19-Förderungen: EUR 28,294 Mrd. 
  • Corona-Tests: EUR 4,8 Mrd. 
  • Corona-Kurzarbeit: EUR 9,91 Mrd. 
  • Temporäre Maßnahmen Energiekrise: EUR 7,03 Mrd. 
  • Kosten zum Aufbau der strategischen Gasreserve: EUR 3,95 Mrd. 
  • Agrarzahlungen für die heimische Landwirtschaft: EUR 2,5 Mrd. 
  • Tiroler Bergbahnen: EUR 52 Mio. 

Diese Liste zeigt ganz klar: Wenn es der Politik wichtig ist, ist Geld kein Thema. Es ist also ausschließlich eine politische Entscheidung, ob die viel beklatschten Held*innen der Pandemie für ihren unermüdlichen Einsatz belohnt oder mit einem Händedruck abgespeist werden.

Angesichts der Untätigkeit der politischen Verantwortlichen steigt auch der Druck der Beschäftigten in den Wiener Spitälern, die nicht länger unter diesen Bedingungen arbeiten wollen. Deshalb hat sich die Ärztekammer für Wien, wie bereits berichtet, dazu entschlossen, die Vorbereitung von Streikmaßnahmen in den Wiener Spitälern zu unterstützen. Die ersten Streikschulungen haben bereits stattgefunden und weitere sind terminisiert. Außerdem gibt es eine Telefonaktion der Kurie angestellte Ärzte. Funktionär*innen der Ärztekammer für Wien werden in den nächsten Wochen telefonisch im Spital beschäftigte Ärzt*innen kontaktieren und auf die Möglichkeit von Streikmaßnahmen hinweisen.

Die Kurie angestellte Ärzte steht Ihnen jederzeit unter mmmc3RyZWlrQGFla3dpZW4uYXQ= zur Verfügung.

Wir halten Sie auf dem Laufenden!



Mit kollegialen Grüßen

Anna Kreil
Stellvertretende Kurienobfrau

Eduardo Maldonado González
Stellvertretender Kurienobmann

Stefan Ferenci
Geschäftsführender Vizepräsident
Obmann der Kurie angestellte Ärzte